Sonntag, 24. Juni 2007

The Donauinsel

Ja ich ware dort. Aber nur kurz und vielleicht habe ich sie auch nur ein bissl gestreift.
Indirekt bekam ich das Flair mit, als ich bei einem grossen Schnellbahnhof in Donauinselnähe Freitag abends zu meiner Strassenbahnstation schlenderte. Eine auffallend hübsche Afrikanerin mit Arschgeweih (ist blöd, dass dies auf der dunklen Hautfarbe fast nicht zu erkennen ist) überholte mich links - was keine Kunst war, denn das Rudel Kinder, mit dem ich unterwegs war, verlangsamte mein Normalgehtempo deutlich.
Danach überholte mich ebenso links ein Pärchen, Marke betrunkener Skinhead mit Freundin (oh nein, das hatte ich schon mal) - wahrscheinlich gerade von der Donauinsel kommend.
Das Paar Badesandalen, das sich gerade auf dem Weg befand, schlenzte er der jungen Schwarzen hinterher und schrie "Schau a Neger - die ghern eh Ihr".
Ich war zunächst unschlüssig, ob ich gleich mich einmischen soll und beschloss, mal abzuwarten, ob weitere agressive Handlungen gesetzt werden. GottSeiDank passierte aber weiter nichts.

Heute dafür wieder mal eine Laufrunde gestartet. Und zwar ein Stück entlang der Donauinsel frühmorgens. War witzig, die Vormittagsatmosphäre zwischen zuliefernden Bierlastwagen, zähneputzende Mädchen bei Hydranten und schlafenden Touristen auf Grillbankstationen (um ca. 11 Uhr vormittags) zu sehen.

Schliesslich begab ich mich Samstags abends doch auch hin, um Friska Viljor zu sehen und später Freundin L. zu treffen.
Meine Stimmung sank rapid im Angesicht der vielen Alko-Kids und sonstigen derrangierten Gestalten. Freundin L. traf ich natürlich nicht und somit trat ich den Rückzug an.
Das Spannendste am Donauinselfest ist wahrscheinlich die Donau - und vielleicht auch das Feuerwerk, jedenfalls kann mir der Kollektivwahnsinn heuer gestohlen bleiben.

Montag, 18. Juni 2007

Kurt is dead

Mein Senf zu Waldheim: seit damals sagt meine Frau zu mir - wenn ich irgendwas vergesse - Du Waldheim. Und "ich habe nur meine Pflicht getan" ist ebenfalls zu einem geflügelten Wort geworden.

Es gab wenig Anlässe in den letzten 30, 40 Jahren, die ein derartiges Echo auslösten, wie die Waldheim-Affäre.
Natürlich gab es Kreisky, Zwentendorf und Hainburg. Die Waldheim-Affäre stellte aber alles vorher dagewesene in den Schatten und war in vielerlei Hinsicht ein Novum.
Erstmals wurde ein Präsident eines befreundeten Staates der USA auf die "Watchlist" gesetzt. Niemals zuvor (in der 2. Republik) polarisierte eine Person derart die Bevölkerung - Jörg Haiders Aufstieg begann witzigerweise in seiner Amtszeit - niemals zuvor gab es derart unterschiedliche Sichtweisen von Österreich und der Einschätzung der Affäre innerhalb unseres Landes - Stichwort jetzt erst recht.
Österreich wurde zu einem kleinen Naziland.
Ein Graben zog sich zwischen "linker" und "rechter" Bevölkerung und auch zwischen den Generationen.
So gab es lange Zeit Demos gegen Waldheim mit einem nachgebauten Holzpferd des Künstlers Alfred Hrdlicka.

pferd

Meine Sichtweise der Dinge damals (und teilweise bis heute noch) war eher konservativ. D.h. ich schloss mich der gängigen Meinung an, dass damals Waldheim bewusst diskredidiert werden sollte. Auch das Pferd Hrdlickas hatte für mich nicht die Symbolkraft, die es ausstrahlen sollte (man beachte die Einstiegsluke seitlich), sondern erinnerte mich eher an das berühmte trojanische Pferd.

trojanisches_pferd

Eine persönliche Erfahrung damals von mir war in der Arena, als ich einer befreundeten Wiener Musikband versprach, Fotos von Ihrem Auftritt zu schiessen. Sie waren Support für Kevin Coyne, der damals schon den Zenit seiner Karriere überschritten hat.
Wir sassen damals alle im Arenabeisl und Kevin Coyne tankte derart viel Alkoholika, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie dieser kleine Engländer sein Konzert bestreiten wird können.
Die Verwunderung war gross, wie Kevin Coyne sein Set meisterte. Topfit - ein alter Profi eben - spulte er seinen Auftritt ab. Hin und wieder wankte er zwar, aber sonst liess er sich nichts anmerken.
Umso mehr Aufmerksamkeit erlangte er aber, als er irgendwann eine Schimpfkanonade über Österreich und Waldheim insbesonders losliess. Wir taten dies damals als Äusserungen eines Trunkenbolds ab, es gab aber auch andere, die sich weigerten, überhaupt in Österreich spielen zu wollen. Lou Reed zum Beispiel.

Heute, zu Globalisierungszeiten und des Internets, mit 20 Jahren Abstand, ist ein abgerundetes Bild besser möglich. Wikipedia hat einen schönen, objektiven Beitrag. Bei diesem Beitrag und anderen kann die politische Sichtweise allerdings nicht verborgen bleiben. Damit ist das politische Umfeld von Waldheim auch eingegrenzt.
Auch meine Sichtweise änderte sich damit ein wenig. Viele der Vorwürfe und Ansichten von damals stimmen zwar nach wie vor. Was jetzt mehr auffällt, war seine starre Haltung in der Affäre damals, die leicht zu durchschauende Taktik seiner politischen Gegner aber auch dieses katholische Bramborium um und in Ihm.
Interessant auch die internationale Dimension, die Österreich seitdem nicht mehr erlangte und welche Emotionen noch immer hochgehen, sobald von seiner Person die Rede ist.
Die Frage bleibt, ob er Antisemit war oder nicht bzw. "ob er nur ein wenig angestreift hat". Vieles bleibt da nach wie vor dubios.

Sonntag, 17. Juni 2007

Wünsche Träume Vergangenheit

Zufall oder nicht ? Selten, ganz selten bekomme ich ein Gefühl, dass ich eins bin mit irgendeinem kollektiven Strom von Gedanken, Wünschen oder Träume.
An den Fingern einer Hand abzuzählen sind solche Ereignisse, wo ich mir dachte - wow. Das letzte Mal liegt auch schon ein wenig zurück, so dass ich es eigentlich schon vergessen hatte.

Letzte Woche passierte es allerdings wieder. Mein Freund Vielsprech R. verhalf mir über die Szene Wien zu einem offiziellen Konzertposter. Er reservierte mir das Stück und ich überlegte mir, wie ich am besten dazu komme. Mir fiel irgendwann D. ein, die in der Nähe zur Szene Wien residiert, zu der ich allerdings keinen direkten Kontakt habe.
Telefonnummer war zwar da, hilfsbereit ist sie auch, aber trotzem - ohne regelmässigen Kontakt ist es mir nicht so einfach möglich, sie um diesen Gefallen zu bitten.

Zwei Tage gingen mir hin und wieder diese Gedanken durch den Kopf, verbunden mit anderem Zeugs, dass ich jetzt nicht weiter ausführen will.
Am dritten Tag fiel mir auf meiner Laufrunde D. mit neuen Freund über den Weg. Ich erklärte Ihr meine Bitte - muss Ihr komisch vorgekommen sein. Ich starrte, während ich Ihr die Details verriet, ununterbrochen auf Ihre aufgemalten Augenbrauen. Sie, etwas nervös, versuchte das Gespräch eher kurz zu halten, während Ihr neuer Freund langsam weiterging.

Wahrscheinlich gibt esjetzt wieder 20 Jahre Pause, bis ich wieder ähnliches erlebe: an jemanden denken und plötzlich taucht dieser Jemand tatsächlich auf. Wenn es nur ein Rezept dafür gebe, wie das funktioniern soll.

Mittwoch, 13. Juni 2007

vor sich hin altern - aging away

Five to one, baby
One in five
No one here gets out alive, now
You get yours, baby
I'll get mine
Gonna make it, baby
If we try

mmhh - das, was einem früher ziemlich egal war, wird mit der zunehmenden Anzahl an Jahresringen zu einem Hauptthema.
Das Alter. Da ich (wahrscheinlich) meine Lebensmitte schon überschritten habe - glücklicherweise aber mit Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden zu tun habe - fallen mir einige Dinge besonders auf:

  • als Kind glaubt man, Erwachsene gehören zu einer anderen Welt und deren Alter ist unendlich weit vom eigenen entfernt
  • Kinder und Jugendliche können tiefe Freundschaften pflegen und haben einen starken inneren Zusammenhalt
  • Im Alter werden die Distanzen zwischen Generationen, Geschlechter und generell zu den Mitmenschen grösser
  • zur Jugend gehört die Ekstase, zum Alter die (innere) Ruhe ?
  • gehört Desillusionierung zum Alter und Idealismus zur Jugend ?
sittingbull

Bestimmte Dinge bleiben zwar im gesamten Leben gleich, als Kind bzw. Jugendlicher glaubt man aber, dass sich Dinge (von selbst) ändern und dass man später ein ganz anderer Mensch sein wird.
Interessant finde ich dazu den Gedanken, dass die Zukunft aus der Vergangenheit resultiert. Es gibt also das Ursache und Wirkung-Prinzip.

The old get old
And the young get stronger
May take a week
And it may take longer

Mir fallen mittlerweile Situationen auf, wenn ältere Menschen mit Wehmut auf die Jugend blicken. Manche machen sich dabei zum Narren, andere ziehen sich vom Jugendtrubel zurück.
Ich selbst bemerke an mir, dass ich mich in Gegenwart von jüngeren Menschen ein wenig zurückhalte. Ich will ja nicht wie ein Idiot dastehen, da

  • ich keine wilden Feste mehr die ganze Nacht durchfeiern kann
  • es zwecklos ist, junge Dinger anzubaggern
  • wahrscheinlich ein anderes Wertesystem habe (?)
Ich gebe es aber zu, es braucht nicht viel, um mich aus der Fassung zu bringen. Dazu stellt sich die Frage - wie in Würde altern ?

Eine Erinnerung:
Das werden auch diejenigen im Kopf haben, die damals dasselbe Lokal besuchten, welches ich als ca. 17-jähriger öfters aufsuchte - das sagenumwobene Voom Voom.
Da gab es damals in den 70-ern einen älteren Herren, vielleicht knapp an die 70 (oder schaute er nur so alt aus ? - das waren die 70-er, Mann), der besuchte ebenso das Voom Voom, um mit Hilfe der Steve Miller Band (fly like an eagle), Supermax oder Ted Nugent junge Mädchen einzubraten, was Ihm auch immer gelungen ist. Öfters kam er schon in Begleitung von zwei jungen Mädchen ins Lokal, um dann dort wildest abzutanzen.
Das scheint aber, eine andere Geschichte zu sein - das waren schliesslich die 70-er, Mann (Slangausdruck von Kotzwinkles Fan Man).

Your ballroom days are over, baby
Night is drawing near
Shadows of the evening crawl across the years

Mittwoch, 6. Juni 2007

Ein Abend in der Szene

Irgendwie bin ich zu faul oder zu langsam, um mir für Megaevents Karten zu besorgen. Vielleicht stehe ich auch nicht besonders drauf, eingepfercht bei ca. 50 Grad in einer Halle vor mich hinzudampfen. (Ausnahmen bestätigen die Regel).
OpenAir-Veranstaltungen lass ich ja noch durchgehen - dann könnte es aber sein, dass mich die Kartenpreise abschrecken oder die hohe Veranstaltungsdichte in den Monaten Mai/Juni bzw. Oktober/November. Schliesslich will ja auch einmal ein Abend zu Hause verbracht werden.
Jedenfalls pfiff ich auf die Parallelveranstaltungen von Wolfmother bzw. den White Stripes und für die QSTA gibt es angeblich keine Karten mehr.
Dafür besorgte mir mein Freund R. eine Freikarte für das gestrige Szene Wien-Konzert von Botanica und den Drones.
Bedingt durch Übersättigung der Konzertbesucher - oder durch die derzeit herrschende Regenwaldatmosphäre - waren angenehm wenig Leute dort, so dass ich von Schweissausbrüchen, Rempeleien und Kreislaufschwäche verschont blieb.

Wie ich zur Szene kam, haben die die australischen Drones schon angefangen. Sie waren schon von Weitem zu hören, da sie ein hohes Dezibel-Level setzten, welches eine 80/90-er Jahre Indierockatmosphäre heraufbeschwor. Abgerundet wurde das Bild durch deren Bassistin (war ja früher üblich, dass eine Dame den Bass bearbeitete) und einem hyperaktiven, manischen Sänger und Gitarristen.

dronesonwhite_web

Sie haben zwar auch irgendwie einen 60-er Jahre Bezug (sie spielten z.B. Manic Depression von Hendrix), ihre Heimat ist aber woanders, nämlich im australischen Wahnsinn, den es bei einigen Aussie-Bands ja gibt.
Also ein druckvolles, intensives Set. Vielleicht waren sie auch nur gut in Form, da sie schon 2/3 ihrer Europatournee hinter sich hatten und davor einen Tag frei. Siehe deren Tourdiary.
Ganz anders dann der Hauptact Botanica. Paul Wallfisch trieb die Leute nach der Pause mit einem Megaphon in den Saal, wo er dann zeigte, dass er ein begnadeter, zappaesker Entertainer ist. Selbst ein kaputtes Mikrofon, welches er im Eifer des Gefechts zerstörte, konnte seine Stimmung nicht senken, sondern benutzte es, um den Techniker zu nerven und seine Spässe zu treiben. Die hervorragende Band wusste um Ihren Chef Bescheid und machte grinsend bei seinem Spiel mit.
Die Musik ? Schwer einzuordnen aber man merkte die Verwandschaft zu Firewater, wo ja Wallfisch einige Zeit spielte.
Beeindruckende Bands - mitten in einer elendslangen Tournee - die das Letzte in einer schütter besuchten Halle geben. Schwer in Ordnung.

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