Donnerstag, 23. März 2006

Neulich am Amt

Wenn ein typischer Wiener Amtsalltag und der MadProfessor zusammentreffen, ist Ärger und Kopfschütteln programmiert.
Da es höchste Zeit war, den Pass von meinem Sohn verlängern zu lassen - Geistesblitz: Personalausweis genügt ja auch - ist ein Besuch eines städtischen Bezirksmagistrats geplant.
Vorher noch eine kleine Recherche, ob die auszustellende Behörde auch die richtige wäre: alles in Butter. Dazu auch überprüft, ob es nicht auch schon Online-Formulare für den Antrag gibt - : leider nein.

Na gut, um den Antrag persönlich vom Amt abzuholen, machte ich mich gegen Morgengrauen vor Arbeitsbeginn auf den Weg.
Schon bei der Orientierung im Bezirksamt die erste Hürde: wo ist die verdammte Abteilung, die diese Dinger ausstellt ?
Wollte sogar den Portier befragen, aber der wurde schon von anderen orientierungshungrigen Amtsbesuchern belagert.
Nach einiger Zeit fielen mir dann die winzigen Hinweisschilder auf, die mich in den zweiten Stock wiesen.
Dann die Orientierung im Passamt: mmhh, keine Antragsformulare, die sonst frei zu entnehmen sind, zu sehen. Wahrscheinlich sind die gerade aus.D.h. es bleibt nichts anderes übrig, als bei einer Sachbearbeiterin vorzusprechen, um an die Formulare zu kommen.
Also eine Wartenummer geholt. Sind ja sowieso nur drei Leute vor mir, das müsste schnell gehen. Kaum setze ich mich nieder, wird schon jemand aufgerufen. Nur mehr zwei Leute vor mir. Nach ca. 5 Minuten wird die nächste Nummer aufgerufen. Na Bitte, geht ja.
Aber dann - die Zeit vergeht, es passiert und passiert nichts. Mir fällt das schrille Lachen auf, welches hinter einer Tür hervordringt, auf der "Reinigungspersonal" steht.
Nach einiger Zeit kommt ein junger Mann, der ohne zu Zögern an der Tür anklopft, auf der "Vizereferatsleiterin" steht. Er wird eingelassen um nach kurzer Zeit wieder rauszugehen. Offensichtlich mit der Vizereferatsleiterin bekannt.
Dachte schon, jetzt werde ich dort auch anklopfen - ich will ja bloss ein paar Formulare. Aber nein, es kann ja nicht so lange dauern.
Dann kam noch ein älteres Ehepaar: die Frau erklärte dem Gemahl, in welches Zimmer er aufgerufen werde und sie werden sich später treffen. Abgang der älteren Frau.
Die letzte Person vor mir wurde aufgerufen. Also jetzt kann es wirklich nicht mehr lange dauern.
Ich zählte nach: es gibt 4 Türen, hinter denen Sachbearbeiterinnen (ausnahmslos weiblich) arbeiten. Eine Tür wurde nie geöffnet: wahrscheinlich ist die betreffende Person krank oder sowas ähnliches. Auf jeden Fall nicht da. Auf einer Aufschrift bei einer anderen Tür gibt es drei Namen, also teilen sich drei Sachbearbeiterinnen den Raum. In diesen Raum ging eine Mutter mit Tochter, die schon vor meiner Anwesenheit aufgerufen worden ist und nach ca. 20 Minuten Wartezeit diesen Raum verliessen.
Eine Mutter mit drei kleineren Kinder wurde als erste vor mir aufgerufen, die sich dort nicht lange aufhielten, allerdings wurde dann keine weitere Person mehr aufgerufen. Aber nach ca. 10 Minuten kam die Familie zurück, um nach Anklopfen wieder den Raum zu betreten, in dem sie schon vorher war. Wahrscheinlich Stempelmarken geholt.
Die vierte Tür wurde am häufigsten frequentiert - d.h. von den zwei übrig verblieben wartenden Personen vor mir. Die Sachbearbeiterin ging auch einmal raus, um irgendwas fotozukopieren. Dann wieder lange Zeit nichts.
Wieder kam eine Person mit einer Wartenummer in der Hand (Aussehen ist mir leider entfallen).
Nervös ging ich den Gang auf und ab.
Endlich (nach ca. einer halben Stunde) wurde ich aufgerufen.
Die Antragsformulare ? Die gibt es nicht mehr, erwiderte freundlich die Beamtin (?) - denke, das arme Schwein der Abteilung. Ich war dann auch wg. der langen Wartezeit nicht ungehalten .
Einfach das nächste Mal mit den Dokumenten gleich vorbeikommen, Zahlung per Bankomat- oder Kreditkarte möglich - nur die Wartezeit auf den ausgestellten Personalausweis benötigt zwei Wochen, dafür wird der Deckel per Post zugestellt.

Na bitte, da sage einmal die österreichische Bürokratie sei nicht modern.
Beim Hinausgehen war der Warteraum leer - nach mir ging es dann wahrscheinlich ziemlich flott.

Montag, 13. März 2006

Schwiegermütter und Hitler

das heikle Thema Schwiegermütter: an sich eine brisante Konstellation, in meinem Fall kommt aber noch dazu, dass meine Schwiegermama am 20. April Geburtstag hat und sie ein eher dominanter Typ ist.

Ist schon ein komisches Datum - merkwürdigerweise feiert Sie Ihre Geburtstage im grossen Stil immer dann, wenn ich gerne irgendwelche Freunde treffen würde, das Fussballhighlight von Wien auf der Hohen Warte stattfindet oder so wie dieses Jahr eine ziemlich scharfe Band auftritt.
Es ist MOGWAI - und ich denke, ich werde die Schwiegermuttersause fallen lassen und anstelle dessen nach Krems fahren. Muss mir noch eine Ausrede fallen lassen, denn ich glaube, dass mit Mogwai würde sie nicht verstehen.
Wenn wer von Euch dass nicht verstehen kann - bitte - Dank Ally Klein gibt es hier als Downloadtip Folk Death 95.
Falls die Übermacht zu gross ist, eine heimtückische Krankheit mich ans Bett fesseln sollte oder noch schlimmer, der andere Zweig meiner Familie dazwischen funkt, dann habe ich immer noch das da.

Mittwoch, 8. März 2006

Die Nacht im Birdland

Tja, gestern das erste Mal in Zawinuls Birdland um John Cale zu sehen. Ist im Hotel Hilton untergebracht, dementsprechend die Atmosphäre und die Leute.
Zusätzliche Würze verschaffte der Umstand, dass Meister John Cale ein allgemeines Rauchverbot erlassen hat, was zur Folge hatte, dass sich in der Garderobe, wo man erst mal durchmusste, bevor man den Club betrat - sich dichte Rauchschwaden bildeten.

Ich erinnerte mich daraufhin auf eine Erzählung meines Speedmetal-Arbeitskollegen , der sich mal drei US-Bands der Kategorie schneller, härter, lauter in der Arena ansah, dass der Sänger zwischen zwei 3-Minuten Lärmorgien die Ansage durchgab, doch bitte das Rauchen einzustellen, ansonsten sie gezwungen wären, die Bühne zu verlassen. Das Publikum bekam das wohl vor lauter Stagediven und Headbangen nicht mit, so dass der Auftritt nach 10 Minuten schon wieder beendet wurde.

Vorweg - bei John Cale war das Publikum äusserst gesittet und ging zwecks Rauchpausen immer wieder in die kleine Garderobe.
Das Birdland ist eigentlich kein Musikclub, sondern ein Restaurant mit Livebühne - deswegen irrten die sehr freundlichen Kellner immer wieder durch den knallvollen Club mit Tabletts und irgendwelchen Speisen darauf.
Dazu erhöhte Promidichte - die halbe Falterredaktion und andere Journalisten plus Kulturpolitiker der Stadt (die, die Subventionen verteilen) habe ich gesichtet.

Da ich Cale noch nie auf der Bühne gesehen habe, wunderte ich mich über seine eher kleine Statur. Er begann die Show übrigens mit Venus in Furs und nur da zückte er auch seine Viola.
Mir wurde später sehr schnell fad, zu heiss und zu stickig und versuchte die beste Position im Club zu finden - bei meinen Freunden, in der Garderobe oder in der Galerie. Dabei fiel mir das sehr breit gestreute Publikumsspektrum auf, bis auf die 12- bis 16jährigen waren alle da. Gothic-Girls, Metalheads, 60-jährige Omas, Architekten und andere Art-Leute.

Erst als ich G. traf, den elendslangen, spindeldürren Ex-Grafiker, den wir früher Gespenst nannten, besserte sich meine Stimmung. Vor allem aufgrund seines Bruders T., der zwar jünger, aber noch länger und noch dürrer als G. ist. Wenn T. sich mit jemanden unterhält, geht er ein wenig in die Knie, damit alle auf gleicher Augenhöhe sind - bei geschätzten 2 Meter 20 ein für Ihn anstrengendes Unterfangen.
T. war eine richtige Stimmungskanone, er war der einzige der tanzte - auch mit der Oma. Ihm gefiel das Konzert offensichtlich sehr gut und das wirkte erheiternd ansteckend. G. sagte dazu, er ist halt manchmal so und der Gitarrist der Band. Erst da fiel mir die sehr angenehme Stimme Cales auf, die einen beschwörend, dunklen Klang hat. Und die Cale-Fans, die irgendwie Hardcore sind. Die gehen zu seinem Konzert hin, um diese, seine Musik zu hören - nix dazwischen quatschen oder smalltalken.

Nach Konzertende diskutierten wir noch über das Wiener Publikum, dass nach den Worten T`s eher schwierig ist. Es simuliert zumeist eine übergrosse Schlaftablette und es kommt nur sehr langsam in Fahrt.
Ich habe mich praktisch mit T. angefreundet und versprochen, bei seinem nächsten Auftritt im Unplugged dabeizusein - wenn er schon so drauf ist, wenn er sich ein Konzert gibt, wie ist er erst auf der Bühne ?

Dienstag, 7. März 2006

Element of Crime

Heute sind sie im Gasometer!. Wenn die Karten dort nicht so verdammt teuer wären, hätte ich es mir überlegt, hinzugehen. So aber ! Auf jeden Fall sind sie für meinereiner die Sympathicos #1.
Aber eigentlich kann ich sie mir auf einer grossen Bühne vor einer Tausendschaft von Fans gar nicht vorstellen. Eher in einer Bar um Mitternacht vor ca. 5 Leuten, von denen drei mit dem Kopf auf dem Tisch weggedöst sind.
Sie haben die Tour ja am Sonntag in Salzburg als Trio begonnen, da der Gitarrist erkrankte. Eine typische Kritik :
das ist wurscht, denn bei Sven Regener geht es mehr um die Texte als um Gitarrengenialität - also je weniger Instrumente,umso besser - ähhhhh.
Leider wird der Regener-Blog nicht mehr aktualisiert, als vorletzter Beitrag scheint aber der letzte Besuch von Regener in Wien auf, was für mich doch interessant ist, da ich Ihn in der besagten Kultursendung auch gesehen habe.

Allerdings gibt es einen Tourneeblog von David Young auf laut.de.
Kurz und gut: die Heroes meiner Generation sind in der Stadt. Warum Heroes ?
Sie haben die Wurzeln in den 80-ern, wo ich schon Stehkonzerte von Ihnen gesehen habe, wo man mitwippen und seinen Liebeskummer noch bewältigen konnte.
Da ist der nächste Schritt, nämlich die Bücher von Regener, die in den 70-ern bzw. 80-ern handeln, absolut logisch und die Fortsetzung der Liedtexte auf einer anderen Ebene.

Sonntag, 26. Februar 2006

Herzschläge und B-Movies

Dank Fr. Araxes Mondphasenkalender weiss ich wiederummal, warum mich der "grosse Schlaf" übermannt hat. Von Mitternacht bis nahezu 11 Uhr vormittags durchgeschlafen ist Rekord - das schaffe ich sonst nur zu Jahresbeginn.
Es geht unerbittlich auf Neumond zu, also die besten Voraussetzungen, zu Hause zu bleiben, die Katze zu streicheln und ein Buch zu lesen. Okay von mir aus auch irgendein stumpfsinniges B-Movie reinzuziehen. Ähh - kennt wer ein gutes Teil der Kategorie B ?
Das Wetter ist auch nicht so einladend um gross Party zu feiern - aber - mein Höhepunkt dieses Wochenendes:
Werde jetzt eine Runde laufen, was bei Schneeluft besonders schön ist - endlich wieder ein bisschen Herzschlag.

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