2008 - wird wie 1001 Nacht. Habe ich im Kaffeesud gelesen - ehrlich ;-)
Ihr könnt Euch also vorstellen, wie es wird. Falls Ihr doch Zweifel haben solltet, schenke ich Euch den dazugehörigen (Glücks-)Pilz.
Wie konnte es dazu kommen, dass dem Fliegenpilz Glück zugesprochen wird ? Na ja, in bestimmten Ländern war dieser Schwammerl wohl ziemlich wertvoll - sogar Rentiere wurden dagegen eingetauscht.
Und giftig ? Vielleicht ein bisschen ... !
Also, möge das neue Jahr Glück bringen - uns allen.
Ich weiss ja nicht mehr, wo die Geschichte ihren Ausgangspunkt hatte - vielleicht mit der Bekanntwerdung, dass the Cure eine Europatournee mit Station im Gasometer machen werden. Natürlich dachte ich mir, dass wäre fein, die/den alten Haudegen wieder zu sehen, kümmerte mich aber nicht weiter rum.
Meine werte Gemahlin liess vor Weihnachten leise anklingen, dass sie mir Karten schenken würde - für irgendein Rockereignis und ich gab dann lauter von mir: die Cure wären fein.
Ergebnis war, dass die Cure seit Wochen schon restlos ausverkauft sind, ich nicht das einzige Opfer des Kartenkaufrausches geworden bin und Karten im Ebay zu horrenden Preisen verkauft werden.
Dazu muss erwähnt werden: zu meinen Lieblingen habe ich fast eine emotionale, jedenfalls eine alte Bindung. Schließlich sah ich sie bereits 1979 (also vor fast 30 Jahren) in Reading beim dortigen Rockfestival. Damals noch ohne dem typischen Cure-Look - d.h. Robert Smith war noch nicht der Siouxsie-Clone.
Ich glaube das nächste Mal sah ich sie in Innsbruck beim berüchtigten Berg Isel-Regen-Konzert 1990. Fast pünklich, als Robert Smith & Co die Bühne betraten, fing es zu schütten an, als hätte der Himmel sämtliche Schleusen geöffnet. Von dem Konzert sah ich dann nicht allzuviel, da ich die meiste Zeit mich vor dem Regen unter einem Sonnenschirm eines Bierstandes schützte ;-).
Ja und ich denke ca. vor 10 Jahren (naja nicht ganz) sah ich sie das letzte Mal in der Stadthalle, wobei ich sie da auch nicht sonderlich gut in Erinnerung habe.
Somit müsste eigentlich der 10-Jahresrythmus mit dem Konzert im Februar aufgefrischt werden - wenn da nicht die fehlenden Tickets wären. Habe mir auch schon überlegt, ob ich mir nicht auch Berlin oder Hamburg antun soll - da wären überteuerte Tickets für den Gasometer noch billiger - allerdings spricht der schlimme Gasometersound nicht gerade dafür.
Und gefasst wäre ich auf einen ziemlich pummeligen, fast kahlhaarigen (was man aber aufgrund einer Perücke nicht sieht) und ziemlich peinlichen Robert Smith, der da mit 50 seine romantischen Teenagerromanzen (Kiss me, Friday in Love und so) zum Besten gibt.
Vielleicht frage ich ja einfach vor Konzertbeginn in der U3-Station Gasometer, ob jemand überzählige Karten hat. Vielleicht haben sich die Schwarzmarkthändler wieder einmal verkalkuliert ...
Verschärft hat sich die Sensation, da ich meinen Sohn beim CD-Kauf begleitete und ich die Pornography um 5 Euro erwarb Bloodflowers gibt es um 10 Euro) und ich seitdem in Cure-Stimmung versinke.
Das Kalenderprojekt wurde erfolgreich abgeschlossen (dafür kommen die Amazon-Bücher erst nächstes Jahr - ha).
Allerdings kam ein neues Projekt dazu: irgendwie weiss ich, dass für meine ältere Schwester das "BE THANKFUl, FOR WHAT YOU GET" von William De Vaughn von grosser Bedeutung ist.
Wieso ich das weiss ? Na meine Schwester steht einfach auf dieses Feeling, dass sich einstellt, wenn man dieses Lied hört. Traurigerweise war es ein sogenanntes OneHitWonder. Soweit ich es mitbekommen habe, schaffte es William DeVaughn nur einmal, so etwas hervorzubringen. Dafür wurde es umso häufiger gecovert und gesampelt. Von Curtis Mayfield,Yo La Tengo und wohl am berühmtesten von Massive Attacke. Das war auch mein Ausgangspunkt. Irgendwie war das Lied immer "da", Massive Attacke brachten es auf die Oberfläche.
Ich stellte also eine Mix-CD zusammen, dessen Zentrum BE THANKFUl, FOR WHAT YOU GET sein sollte, vielleicht umrahmt von ähnlicher Musik aus den frühen 60ern.
Die CD ist fertig und was soll ich sagen - ich höre sie seitdem praktisch Tag und Nacht. Bestens geeignet, die privaten Familienprobleme rund um die Weihnachtszeit erträglich zu machen.
Dabei ist ein frühes Stück von Ike & Tina Turner, zwei von Alex Chilton (ja der von the letter), James Brown ist mitdabei (obwohl etwas zu hektisch), Sam & Dave (die Stax-Veteranen), die Covers von Yo La tengo und Massive Attacke, das Stück selbst und ein göttliches Lied von Barbara Lynn.
Die Stimme und die Stimmung selbst ist ein Wahnsinn - unfair heisst es - sie drückt eine Welt jenseits von 2007 aus. Dank BoogieFlu kann dieser Schatz gehoben werden. Sie hatte auch ihren Hit, nämlich Oh Baby (We've Got A Good Thing Goin), welcher von den Stones gecovert wurde. Beides, kann runtergeladen werden. Schöne Weihnachten - allseits.
Komisch, irgendwie ist es untergegangen oder ist an mir vorbeigekratzt. Keith Richards wurde letzten Dienstag (also am 18. Dezember) 64.
Wie sein Gesundheitszustand aber tatsächlich ist, lässt sich nur vermuten. Angeblich hat er ziemlich gichtige Finger, so dass er nicht mehr wirklich (gut) Gitarrespielen kann. Und dass er mal so alt wird, hätte er wohl am wenigsten erwartet. Vielleicht irgendeine Form von Rache ?
Happy Birthday - egal - hier ist die Quelle, die mich darauf hinwies inklusive Downloads.
Nicht ganz, vielleicht auch nur halb, vielleicht auch nicht Murphy.
Oder mein persönlicher Murphy ! Jedenfalls, wenn etwas beginnt, schiefzulaufen, dann läuft es richtig schief.
Ich fürchte mich deshalb auch immer ein wenig, wenn ich wegen irgendeinem Verkehrsdelikt einen Strafzettel bekomme - es bleibt dann meist nicht bei einem.
Tatsächlich bekam ich mal jahrelang keinen Strafzettel (ich fahre schließlich auch wie ein Taxifahrer) - dafür hagelt es dann gleich innerhalb einer Woche davon drei Stück (Falschparken, Radarfalle, nicht angegurtet herumgefahren).
Letzte Woche war es ähnlich, nur ohne Strafzettel.
Dienstag ein beschissenes Konzert gesehen - Emily Autumn im Planet - wo sich bald das schale Gefühl einstellte, betrogen worden zu sein, da 90 % der Musik vom Band kam. Dafür hatte das Ganze in etwa so einen ähnlichen Charme wie der Aufenthalt in einem Swingerclub. Das Gefühl wurde mit einigen Bierchen zuviel kompensiert, so dass ich nächsten Tag ein schlechtes Gewissen und einen schlechten Tag hatte. Natürlich streikte an diesem Tag ein UNIX-Rechner, wo ich zusammen mit einem netten Computerfreak den ganzen Tag versuchte, das verdammte Ding wieder in Gang zu bringen.
Höhepunkt war dann der Abend, wo ich meinem Vorgesetzen begegnete und er an irgendwas herummoserte, "dass etwas nicht optimal lief".
Gibt es Chefs, die nicht nur herummeckern, sondern auch mal was Positives von sich geben können ? (Und ich rede nicht von langweiligen 08/15-Weihnachtsreden).
Donnerstag war es dann schon wieder etwas besser. Die Unix-Maschine liess sich mit dem Root-User booten und mit einiger Akribie konnte der freundliche Computerfreak die Prozesse starten, die notwendig waren, um das Gerät in das Netz zu hängen. Sind doch alles leidenschaftliche Sudoku-Rätsellöser, diese Computerfreaks.
Auch die Zorres, die ich mit einem Geschäft hatte, wo ich ein Telefon bestellte, konnten glatt gebügelt werden. Das Blatt wendete sich ! Ich habe dann auch beschlossen, mein Kalenderprojekt auszudehnen - jetzt, wo ich einen Weg gefunden habe, halbwegs farbgetreue (?) Fotos auf Kalenderblätter auszugeben. Nämlich gleich aus Scribus (hat ja auch ein Farbmanagement) anstelle über den Umweg, ein PDF-File zu erzeugen. Damit das Ganze auch nicht so theoretisch bleibt, sei hier auf ein Foto verwiesen, welches ich für den Monat Dezember vorgesehen habe. Kommt von dort und stellt einen Kabuki-Drummer da, ginge aber auch als neuer Schlagzeuger von Alice Cooper durch.
Samstag war dann auch eher jämmerlich, aber da lasse ich mich jetzt nicht allzu aus, dafür schwirrten mir, als alternder, pubertiernder Berufsjugendlicher, sonderbare Gedanken durch den Kopf.
Erstens, so scheint es, ist die Rockmusik erwachsen geworden. Ein Horrorszenario. Früher war es irgenwie aufregend, die neueste, jungen Band aus England mit einem ganz anderen Sound zu hören. Keiner älter als zwanzig, zeigten sie es, wie es ist jung, reich und lässig zu sein. Muss wohl in den 60igern gewesen sein, als Teeniestars begonnen haben, ganz schnell reich zu werden.
Heute sind ein Grossteil der Musiker, die noch immer irgendwie aufregend klingen, älter als 50. Klingt so, als würden wir auf der Stelle treten. Oder doch nicht ?
Nein nicht ganz !
Denn zweitens - es ändern sich auch die Hörgewohnheiten. Mein Sohn (mgl.weise ein zukünftiger Rockarchivar und Historiker) machte mich auf eine erstaunliche Tatsache aufmerksam: als er irgendein Früh70er-Hardrockstück hörte und sich über den Gesang wunderte, war mir klar. Für Ihn, dem eher Grunzgesang mit tiefen Basstönen aus der Blackmetalumgebung vertraut war, war dieser Eunuchengesang, den früher Ian Gillan und Konsorten - gut, auch Robert Plant - pflegten, ziemlich exotisch. Genauso, wie mir die Grunzgesänge von skandinavischen Deathmetallegenden als unhörbar gelten, muss es Ihm wohl mit diesen kreischenden, Fistelstimmen gehen.
Die Zeiten ändern sich eben.