Freitag, 18. Mai 2007

42,195 km in Prag

Das war er also: mein erster Marathon in Prag. Zusammen mit meinen chaotischen Laufpartnern und W. als Supporter, der die unangenehmeren Aufgaben übernahm.
Die Veranstaltung ist wahrscheinlich der einzige Marathon der Welt, wo einem bei km 25 ein Bier in die Hand gedrückt wird und sich im Ziel davon ebenfalls laben kann. Die Organisation war 1A, die Leute am Streckenrand enthusiastisch, die Musikkapellen (Rock, Jazz, Sambabatterias) spielten, was das Zeug hielt und die Streckenführung nach meinem Geschmack. Der Start- und Zielpunkt befindet sich in der Altstadt, über die Karlsbrücke geht es größtenteils entlang der Moldau (die insgesamt 5 mal gekreuzt wurde - eine sogar zweimal) auch durch weniger touristisch besetzte Zonen.

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Was immer wieder fasziniert, ist der Anteil älterer oder beleibterer Läufern, die sich selbst überwinden können. Bei ca. km 27 (einer Wende) konnten wir eine ältere, grauhaarige Dame aus Dänemark vor uns sehen, die wir einfach nicht einholen konnten. Ihr Laufstil war elegant und es schien, als würde sie dies nicht das erste Mal (im Gegensatz zu mir) machen.
Schon der Start war bezeichnend. Während die meisten Hobbysportler nervös vor dem Start sich aufwärmten, sassen wir vier im Kaffeehaus, um uns mit einem kleinen Braunen zu stärken. 10 Minuten vor dem Start gingen wir mal zu den Startblöcken um uns dann ganz hinten einzureihen. Da wir alle eh nicht so fit waren, gingen wir es relativ gemütlich an

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Das es eine etwas längere Laufstrecke als gewohnt war, liess sich auch daran erkennen, dass es nach der üblichen Plauscherei bei ca. km 30 dann doch stiller zwischen uns geworden ist. C. dürfte da seinen erwarteten Einbruch gehabt haben und ich zog Ihn bis km 35 mit. Die nächsten km liefen wir schweigend nebenher bis ich dann bei km 38 meinen Einbruch hatte. Diesmal zog mich C. mit. Ich erwartete krampfhaft das km 41- Schildchen, was nicht und nicht kommen wollte. Dafür kamen dann die Zieleinlauftore und die im Ziel trommelnde Sambabatteria mobilisierte bei mir die letzten Kräfte. Wie ein Formel-I-Sieger verspritzte ich den Inhalt meiner Mineralwasserflasche ins Publikum und der Sambabatteria.
Ich brauchte zwar über 5 Stunden, aber unter den Voraussetzungen war das Ganze nicht so schlecht.
Fazit: Der nächste Marathon kann kommen, vielleicht wieder in Prag ?

Dienstag, 8. Mai 2007

Muttertag

Nein - das wird kein Dradiwaberl-mässiger Eintrag (was wünscht sich Mutter wohl am meisten ?) - ist eher unter Kurioses einzuordnen - mmh, vielleicht sollte ich dazu eine neue Rubrik eröffnen ?
Letzten Sonntag Familienbesuch und zwar eben bei Mutter. Wir haben den Besuch vorgezogen, da ich nächsten Sonntag anderwärtig beschäftigt bin. Irgendwann im Laufe des Nachmittags kam das Gespräch zum Film Ray, den ich gar nicht mal so übel fand.
Ich fand besonders die psychologische Ebene des Films interessant - neben der Hauptstory - vom armen, erblindeten, schwarzen Kind zum reichen Superstar und den anderen Facetten seines Wesens (knallharter Geschäftsmann, Frauenheld und Familienmensch) - stand auch seine Drogensucht im Zentrum der Handlung.
Kern des Films war eine Vision während einer Entziehungskur, in der Ihm seine Mutter und sein früh verstorbener kleiner Bruder erschienen sind.
Ich vertrat beim Gespräch die Theorie, dass seine Drogensucht durch einen Schuldkomplex zustande kam, der in dem Film anschaulich dargestellt wird.
Das Gespräch änderte seine Richtung zum Thema Drogensucht und natürlich Jimi Hendrix.
Als erstes sagte ich, Hendrix sei ein Sonderfall (so wie er sich selbst vernichtete - obwohl - vielleicht war sein Tod ebenso ein ausgesprochener Unglücksfall).
Dann fiel mir aber ein, dass seine Mutter verstarb, als er noch ein Kind war und Ihr eines der schönsten Lieder überhaupt widmete, nämlich Little Wing (dazu gibt es schon diesen Beitrag).
Ich denke, dass solche Schicksalschläge in früher Kindheit zu einer späteren Drogensucht führen können. Vielleicht wird da eine lebenslange Suche ausgelöst, etwas wiederzufinden, was verlorengegangen ist.

Und - und - und Little Wing spielte es dann einige Stunden später in meinem Lieblingsradiosender - der Anlass war mir nicht bekannt - vielleicht war einfach Hendrix-Stunde, oder die Axis Bold As Love wurde komplett durchgespielt (dafür spricht, dass danach gleich If 6 was 9 kam). Ich hörte leider nicht allzuviel, da ich im Auto unterwegs war.

Wie auch immer - ich wünschte, ich könnte solche Dinge besser verstehen. Am Nachmittag wird darüber gesprochen - abends wiederholt sich die Geschichte irgendwie. Zufall ?

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Happy Mothers Day.

Samstag, 5. Mai 2007

genug ist genug

Bald ist Sommerfestivalzeit und bei uns, wo alles auf Nummer Sicher geht, ziehen die Blockbusterpartys x-tausende Leute an, die sich dann länge mal Breite mit schlechter Ernährung, billigem Fusel und gelangweilten Performances abzocken lassen.
Warum gibt es keine kleinen, aber feinen Auftritte von Leuten des Licky Finger-Labels ? Zugegeben, ist mir erst seit ungefähr 5 Minuten bekannt, ich stecke aber auch nicht gerade Hals über Kopf im Musikbiz.
Wusste bislang nichts von Leuten wie den Concretes und Frida Hyvänen.
Ich glaube in Belgien und Schottland gibt es noch diese Art von Festivals, wo es nicht auf Masse und Kohle ankommt.

ich bin nie dort, wo was los ist ;-)

abgewandelt von der Bio eines lieben Fussballklubs aus Wien, der Vienna - im Original: es geht sich nie aus - (da sie nun schon seit mindestens 5 Jahren immer den Aufstieg in die 2. höchste Spielklasse knapp verpassen).
Das Couchella dürfte ja ziemlich spannend gewesen sein, mit der wiedererstarkten Björk, den wiedervereinigten Jesus & the Mary Chain, Interpol und x-tausend Menschen bei 40 Grad im Schatten. NovaRock zum Quadrat sozusagen.
Folgend ein Video, wo die schöne Scarlett Johansson mit dem Biest Jesus & the Mary Chain leise das Just Like Honey mitsummt (wurde sie dazu gezwungen ?).

Manchmal ist es besser, daneben zu stehen, als mittendrin. Um ehrlich zu sein, darin bin ich sogar richtig gut ;-)

Donnerstag, 3. Mai 2007

Il Cuore

Ich legte zwar mein ganzes Herz in den Wien-Halbmarathon, die 2 Stunden-Schallmauer habe ich aber nicht brechen können. 2:01 sind aber immer noch meine persönliche Bestzeit, was angesichts der - sagen wir schwierigen Bedingungen im Wiental - auch nicht so schlecht ist.
Vielleicht laufe ich im Herbst nochmals diese Distanz - und dann wird er wieder purzeln - mein persönlicher Rekord - und zwar diesmal mit einer 1:5x - Zeit.
Ein noch viel grösseres Herz hat anscheinend Rino oder wie er auch genannt wird: Il Cuore Rossoneri bzw. Braveheart

.

Bei dem Spiel Milan - ManU fiel sogar mir auf, welch wichtiger Spieler Gattuso für seine Mannschaft ist. Vergleichbare Typen gibt es genug: bei den Bayern gibt es O. Kahn, in Österreich ist sein getrennter Zwillingsbruder Didi Kühbauer.
Allesamt irre Gestalten, die bei Erreichen ihres Zieles kein Mittel auslassen, cholerisch veranlagt und bei Gegner und Mitspielern gefürchtet sind.
Folgend eine Szene aus einer TV-Übertragung, wo Gattuso seinem Image wieder mal gerecht wird (empfohlen wird, den Ton abzudrehen, da der Kommentar ein bisschen ablenkt):

Frisst er vor einem Spiel rohes Fleisch ? Wird er zwischen den Spielen in einem Käfig gehalten ? Wie schaut es mit der Dopingkontrolle aus ?
Ich wusste allerdings bis dahin nicht, welchen Kult es um Gattuso gibt. Es gibt sicherlich bessere Fussballer als er - Kaka, Seedorf und Maldini sollten bei rot-schwarzen Fussballerwahlen normalerweise voranliegen.
Der beliebteste Fussballer beim AC Milan ist jedoch Terrone Gattuso, der das Prinzip (Achtung - alter Happel-Spruch) "aufgegeben wird nur ein Brief" wie kein anderer verkörpert.
Jetzt gibt es eine Autobiographie von Ihm und die Süddeutsche verfasste darüber diesen schönen Artikel.

Samstag, 28. April 2007

Trainingskilometer

Morgen ist es soweit. Nachdem ich mich mit einigen Bieren und den Melvins am Donnerstag vorbereitet habe, laufe ich wieder mal einen Halbmarathon. Mein fünfter bisher und hoffentlich unter 2 Stunden. Ist aber nur die Vorbereitung auf den "grossen" in zwei Wochen. Da werde ich wohl wirklich leiden. Egal.
Ahja, wegen den Melvins: wer des Französischen mächtig ist - hier ein Link zu einem ARTE-Interview mit Buzz und einigen Archivmaterial. Besonders die Zusammenarbeit mit Cameron Jamie (?) und die Vertonung von seinem Filmmaterial hat es mir angetan. Sozusagen mein Einstieg in das Melvins-Universum

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