Mittwoch, 9. März 2011

Zyklen

Vor ungefähr 2.5 Jahren kam es zur Trennung meiner Angetrauten und mir, wo wir vorher elf Jahre verheiratet waren und insgesamt ca. 18 Jahre zusammenlebten.
Voraus lief eine ca. 5-jährige Phase der Apathie und Resignation, im gefühlten Zustand, dass es eigentlich gar nicht lief, in Wirklichkeit glich es mehr einer gegenseitigen Blockade.

Vom Herbst 2008 bis Herbst 2009 gab es einen eigenartigen Zustand, wo wir (Ex-Frau, Kinder und ich) alle unter einem Dach wohnten – wohnungsmässig aber auch psychisch in einem ziemlich desolaten Zustand.

Daran wird mich immer das Mogwai-Konzert im November 2008 erinnern. Mogwai natürlich statisch und bombastisch, was mir damals nichts ausmachte, ich war ja selber paralysiert. Nicht verwunderlich, dass ich nach einigen Nächten, wo ich nicht wirklich gut schlief, mich von Mogwai zurückzog und in einem Sofa vom WUK-Foyer „chillte“. D.h. ich schlief dort ein – eine Arbeitskollegin von mir, die zufällig dort war, weckte mich irgendwann lachend auf – so konnte ich immerhin noch das letzte Drittel vom Konzert sehen, was damals dann noch eine seltsame Kraft gab.

Unser Sohn wollte damals schon seine Schullaufbahn beenden und seine Freunde kamen regelmässig zu Ihm auf Besuch, was dann manchmal ziemlich ausuferte.
Irgendwie schien die jüngere Tochter dies besser zu verkraften, wahrscheinlich war Ihr Halt ihre beste Freundin, die gleich in der Nachbarschaft wohnte. Freundinnen sind bei Mädchen wahrscheinlich ein grosser emotionaler Rückhalt.
Trotzdem sagte sie einmal, dass sie so was nicht gerne nochmals erleben möchte.

R. war natürlich optimistisch. Sie sah eine Chance für das Leben bzw. zur Verbesserung – ob sich Ihre Vorstellungen dann verwirklichten, weiss ich nicht.

Ich selbst kann die Vergangenheit erst jetzt aus dieser zeitlichen Distanz und zwei (für Männer) typischen kurzen Nachscheidungsbeziehungen halbwegs gut einschätzen. Vielleicht habe ich es sogar schon verarbeitet ?

Aus diesem Grund (in erster Linie) ging ich gestern wieder zu Mogwai. Natürlich war ich auch auf die Band neugierig, aber der Symbolgehalt war mir wichtig. Ich hoffte, dass ein Zyklus, eine Phase damit endlich zu Ende geht.
Damals im Herbst ging es in die dunkle Jahreszeit, die drei Winter dauern sollte. Da sind die Aussichten im März schon wesentlich besser.
Aber wie schon erwähnt: begonnen hat alles schon viel, viel früher. Vielleicht ist der Zyklus deswegen noch nicht zu Ende.
Und Mogwai ? Sie waren statisch wie eh und je und es kam mir vor, als hätte ich um einige Entwicklungssprünge mehr erlebt als ihre Musik. Eigentlich langweilten sie mich …

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la-mamma - 9. Mär, 17:40

auf eine lange aufwärtszeit!

MadProfessor - 9. Mär, 23:17

Danke

für uns alle eine lange Aufwärtszeit :-)
katiza - 9. Mär, 21:50

7 Jahre dauert ein Lebenszyklus, glauben manche, Herr MadProf, die hätten Sie jetzt bald geschafft.

Manches von dem, was Sie schreiben, kommt mir bekannt vor, fast drei Mal sieben Jahre dauerte übrigens die Beziehung zum Mann. und doch waren es drei sehr unterschiedliche Zyklen. Dass wir keine Kinder haben, erleichtert manches. Dass er jetzt auszieht auch.

Und es ist März, keine Mogwai-Konzerte mehr, ich kann nur sagen tanzen hilft und alles was sich auf Ihren grandiosen Mixtapes befindet ebenso. FRÜHLING, die langen Winter sind zu Ende...


MadProfessor - 9. Mär, 23:14

Herrlich

hätte niemals gedacht, die magnificant seven zu hören, als ich den 7-Jahres Link aktivierte :-)
Ja und getanzt wird natürlich, wie z.B. zu den Clash
katiza - 10. Mär, 15:54

Gelle, hab ich gut getarnt ;-)
MadProfessor - 10. Mär, 23:17

Sehr gut getarnt

kein esoterisches Geschwafel - obwohl die Saturnumlaufbahn damit was zu tun hat - sondern direkt von den glorreichen Sieben zu den Clash (basics sozusagen) ...
Anja-Pia - 10. Mär, 15:50

Im WUK habe ich als Kind viel Zeit verbracht. ;-)

MadProfessor - 10. Mär, 22:24

Mmhh

etwas genauer bitte: im WUK gibt es glaube ich Kindergarten, Volksschule, Unterstufe, Veranstaltungen für jung und alt und selbst in der Gerontonie sind sie evtl. schon tätig.
Jedenfalls vom WUK zum Flex ist es kein weiter Weg ;-)
Anja-Pia - 11. Mär, 09:30

Ich habe damals in der Nähe gewohnt und war an Wochenenden oft mit meinen Eltern dort. Den Weg ins Flex haben sie danach aber nicht mehr mit mir geschafft. ;-)

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