Montag, 7. April 2008

Suderantentum

Ein leidiges Thema. Ungern stimme ich in den Chor ein, der sich über die Regierung, über das Fernsehen, über den Werteverfall oder über die "Jugend von heute" beschwert.
Ich klinge wie mein eigener Vater, trotzdem - vielleicht hat er in einer gewissen Weise recht.
Konkret beschwert er sich über das österreichische Fernsehen, dass dort nur mehr amerikanische Serien gespielt werden. Er klickt sich deswegen immer in einen obskuren, deutschen Satelliten-Regionalsender ein, der nur ostdeutsche Filme aus den 60-ern bringt.
Ein Blick auf das heutige Fernsehprogramm, garniert mit einer Vorankündigung der Serienstars, wo der Montagabend vorgestellt wurde, scheint seine Sicht zu bestätigen.

Nun könnte man sagen: eh wurscht, ist wenigstens eine Motivation, wieder ein Buch zur Hand zu nehmen, oder sich einen anderen TV-Kanal auszuwählen, stattdessen Sport zu betreiben oder interessante Gespräche mit dem Lebensabschnittspartner *räusper* zu führen.
So einfach ist es nicht. Schliesslich handelt es sich um einen öffentlich-rechtlichen Sender, der von den Gebührenzahlern finanziert wird (Vision: die Zahler bestimmen, was gespielt wird).
Weites fällt tatsächlich die Dominanz der amerikanischen Serien auf, die sich auf bestimmte Segmente spezialisiert haben: Krimis und Krankenhausserien.
Ich fände es nur gerecht, wenn z.B. der Montag (von mir aus) den US-Serien vorbehalten bleibt, dass dann Dienstag Filme (oder Serien) aus Bollywood kommen, Mittwoch diese Endlosserien (Telenovelas) aus Brasilien, Donnerstag wäre britisch nicht schlecht, Freitag - hatte nicht Tschechien mal eine tolle Filmindustrie ? - tschechische Serien, Samstag - jetzt kommt es - deutsche Serien (uahhh - eine Rosamund Pilcher-Endlosschleife aus Cornwall) und Sonntag - mmhhh - österreichische Produktionen (ähhh - Hr. Rossi Lugner sucht das Glück ?).
Anderer Vorschlag: Nostalgieabende mit 60er-Serien, bewusste Auswahl an Serien, wo keine Gewalt vorkommt (Thema: Gewalt unter Jugendliche), Themenschwerpunkte.
Vielleicht werde ich auch nur alt, wenn ich anfange, mich über das Fernsehen zu beschweren.

Freitag, 4. April 2008

welcher Teufel

hat da wohl den ÖFB geritten, ausgerechnet Christl Stürmer den offiziellen EM08-Song komponieren (?) zu lassen.
Nicht, dass das Kommerz-Spektakel im Mittelpunkt meines Interesses stehen würde, aber entweder wird etwas ganz oder gar nicht durchgezogen. Halbe Sachen sind peinlich und so wirkt es einfach auf mich.
Ich gebe zu, einige Fussballspiele werde ich mir (vor dem TV-Gerät) schon anschauen. Insbesonders die der österreichischen Mannschaft, um herzhaft schimpfen zu können Ihnen den Daumen halten zu können.
Aber ich kaufe mir keine Fantrikots, keine rot/weisse Irokesenperücke und auch kein Zeugs wo Hinz und Kunz (oder wie heissen diese beiden Symbolfiguren ?) abgebildet sind. Die Fanmeile werde ich sowieso meiden.
Statt also dem Ganzen ein Bild des Provinziellen und des Jammers abzugeben, gäbe es durchaus andere Varianten, wie Barcelona vor einigen Jahren, genauer 1992 zur Olympiade, bewies.
Selbst mich überwältigt der Bombast und der Schmelz, den Montserrat Caballe und Freddy Mercury samt Orchester da verbreiten.

Gut, Freddy ist schon lange tot und Montserrat Caballe ist ein Kind Barcelonas, aber es müsste doch auch ein bisschen Bombast bei uns zu finden sein, um dem Spektakel einen "Rahmen" zu verleihen.
Für immer jung Andre Heller wäre in der Richtung sicher etwas eingefallen, nachdem er ja schon ein Konzept für die WM in Deutschland ausgearbeitet hatte und was dann von der FIFA torpediert wurde. Wahrscheinlich hätte er sich damit eh nicht mehr auseinandergesetzt. Leider wäre ein internationales Projekt (wie in Deutschland mit Brian Eno und Peter Gabriel) wohl auch niemals zustande gekommen.

Mittwoch, 2. April 2008

Sand im Getriebe

kann ja mal vorkommen. Manchmal würde ich auch gerne mal ein bisschen Sand streuen, um die Welt langsamer zu machen.
Was momentan aber in London Heathrow passiert, hätte unmöglich eine terroristische Zelle oder ein anarchistischer Einzeltäter durchziehen können.
So eine Entschleunigung kann nur durch Einführung eines neuen Computerbetriebssystems, eines LKW-Mautabbuchungsprogramms oder generell durch irgendeine Systemänderung herbeigeführt werden.
Wie schon der Steppenhund näher ausführte, kam es dort zu einem herrlichen Supergau, wobei nach letzten Meldungen die Engländer sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als den Gepäcksberg nach Mailand zu transferieren.
Stellt Euch vor, dass würde in Österreich passieren. Ich glaube in den Punkten Spott, Hohn und Selbstzerfleischung kann niemand mit uns mithalten.

Damit bin ich auch schon beim Thema österreichische Identität, welches durch die jüngste Initiative des Innenministeriums (nein, nicht Bundestrojaner und BIA-Korruption), nämlich die Gründung der Plattform Integration, der Gedenken an den März 1938 und die bevorstehende EM 08 nicht nur bei mir ins Aufmerksamkeitszentrum rückte.
Der Punkt österreichische Identität lässt ja bei den meisten Menschen ein riesengrosses Fragezeichen über dem Kopf wachsen, zaghaftes Kopfschütteln oder rechtsradikale Demonstrationen gegen einen geplanten Moscheenbau auslösen .
Vielleicht ist ja Identität für ein Land genauso unnötig, wie das Ego für eine Person. Es gibt aber auch die Meinung, das zuerst ein Ego herangebildet werden muss, um es zerstören zu können.
Und da Österreich in der jetzigen Form ein relativ junger Staat ist, sind identitätsbildende Massnahmen zur Steigerung des kollektiven Selbstbewusstseins (an dem es mit ziemlicher Sicherheit mangelt) nicht so schlecht.
Paar Eckpunkte aus der österreichischen Vergangenheit:

  • 800 Jahre Habsburger Herrschaft
  • keine österreichische Identität in der 1. Republik
  • Nazivergangenheit
  • Aufteilung der 2. Republik in eine "rote" und in eine "schwarze" Hälfte
Um eine Hilfe geben zu können, was Österreich noch ist, empfehle ich den Link zum DOEW, wo haarsträubende Vernehmungsprotokolle nachgelesen werden können.

Weiters befragte der Standard verschiedene Promis zu dem Begriff "ÖsterreicherIn" . Z.B. wird von Robert Schindel die klassische Beschreibung barbarische Gemütlichkeit benutzt.
Österreich wird ja gerne über Lipizzaner, Mozartkugeln und Heuriger verkauft und manchmal als ein rückständiges Naziland angesehen. Dass es weitaus mehr ist, lohnt sich, zu erforschen. Wobei vieles leider schon wieder verschwunden ist.

Sonntag, 30. März 2008

Zeit für abstruse Theorien

Ich bin ja in gewisser Weise ein Verfechter der Theorie, dass der Vorname einer Person sich im Äußeren - vor allem im Gesicht - ausdrückt.
Jede/r kann sich unter bestimmten Vornamen ein dazugehöriges Gesicht vorstellen, wobei natürlich es sich dabei natürlich um kein sicheres System handelt (ähnlich wie die Zuordnung einer Stimme zum Äußeren).
So kann man sich z.B. unter dem Vornamen Max ein eher breites Gesicht vorstellen, unter Sonja ein Mädchen oder eine Frau mit blonden Haaren (man bemerke die Zuordnung Sonja - Sonne - helles Haar) und unter Peter wäre eine schmächtige Figur mit kleinem Kopf vorstellbar.
Bestätigt wird diese Theorie, wenn sich im Laufe der Zeit ein bestimmter Typ herausschält, der sich nicht nur im Äußeren ähnelt, sondern auch noch ähnliche Interessen aufweist.
Für mich ist Uli (von Ulrike) ein heißer Kandidat. Ich kenne (kannte) Ulis, die in etwa so aussehen:
  • schlanke, eine eher große Figur
  • längere schwarze Haare (die vielleicht vor dem Umfärben grau waren)
  • braune, lebhafte Augen
  • analytischer, scharfer Verstand, der manchmal durch Stimmungsschwankungen getrübt wird
Diese Beschreibung trifft auf die Biolehrerin meines Sohnes hin - ich selbst kannte auch mal jemanden mit dieser Beschreibung, die mich in ein emotionales Chaos stürzte. Sie studierte Biologie.
Und letztens traf ich bei einer Feier eine Uli, auf die ebenso all diese Merkmale zutrafen. Nur Biologin war sie keine, aber diese Tüftlerinnen sind ja auch hervorragende Paragraphenreiter, Detektivinnen und was weiss ich.
Negativ kann sich bei diesem Typ äußern, dass sie dazu neigen, sich zu verhärten und davon einen leicht verbissenen Zug um den Mund bekommen bzw. sich leicht echauffieren. Im Großen und Ganzen sind sie mir aber sympathisch, solange sie nicht gemeinsam auftreten - sie können schließlich auch unerbittlich sein.

Dienstag, 25. März 2008

Ein Abend in der Arena


Create Your Own Graffiti
Ich gehöre ja zu denen, die warten können. Nur nichts überstürzen - dem Geduldigen fällt es zu, der Eilige hastet hinterher.
Nachdem ich letzten Herbst Bekanntschaft mit den Editors machte und leider ihr Wienkonzert versäumte, schmiedete ich schon waghalsige Pläne, wie ich dieses Manko ausgleichen könnte: Eine Fahrt ins Königreich ? Nach Deutschland ? Den Haag ginge sich aus !
Der Plan scheiterte, wie vorauszusehen war, an den wesentlichen Dingen: an Zeit und Geld.
Jetzt ist es aber so, dass Bands nicht so wie früher alle heiligen Zeiten mal vorbeikommen, sondern eigentlich sind die heutzutage unentwegt am Touren. Placebo kommen ja mindesten 3 mal im Jahr nach Österreich und auch die Editors sind nach nicht einmal einem halben Jahr schon wieder in der Arena. Wieder ausverkauft, aber diesmal kümmerte ich mich rechtzeitig um die Karten. Sogar mein Laufpartner C. zeigte Interesse und so besorgte ich Anfang dieses Jahres seine Karte gleich mit.
Gestern war es soweit. C. ging nicht mit, da er mal wieder einen Trennungsschmerz zu verarbeiten hatte, seine Eltern auf Besuch waren und überhaupt .... Macht nichts - ich verkaufte seine Karte ohne Probleme vor der Arena, naja - ein bisschen zugig war es schon.
Bei der Garderobe traf ich dann auch gleich den schrägen Grafiker H., der mir eröffnete, dass er erst um 10 Uhr vormittags ins Bett kam, dafür aber erstaunlich munter und gut gelaunt aussah. Unser beider Freund R. war sowieso schon in der Halle.
Das Publikum, das sah man gleich, war etwas jünger, hübscher und weiblicher als der Schreiberling (und den meisten Anwesenden) . Sie tobten dann auch alle brav mit - die Editors begannen mit einigen Hits und liessen nichts anbrennen.
Nur - irgendwie sprang der Funke nicht auf mich rüber.
In der Nachanalyse stellten wir dann fest, dass die Musik doch ein wenig zu konstruiert ist, ein bissl eindimensional, ein Stück 80-er Jahre (oder deren Stil) in die heutige Zeit transferiert worden ist, was aber irgendwie (zumindest auf der Bühne) steril wirkt. Obwohl der Sänger eine tolle Stimme hat, die Band coole Songs und wirklich auch ihr Letztes geben. Vielleicht sind sie auch nur übertourt.
Aufgrund eines Tips von R. gingen wir dann noch in die kleine Halle, wo die amerikanischen Dead Meadow eine Mischung aus Grunge, Stoner Rock und 70-er Hard Rock vor ca. 50 Leuten spielten, welcher mir insgesamt mehr zusagte, als die perfekte Editors Show zuvor. Ein Orange Amp, ein wahnsinniger Schlagzeuger und ein Rickenbacker Bass -so kann es gehen.

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