Arbeitswelt
Diesmal war ich dran und obwohl der Anlass bei mir schon etwas weiter zurückliegt, stellte ich mich der Situation, auch ein bisschen aus Neugierde, wie meine Kollegen und -innen darauf reagieren.
Das Ergebnis war auch ziemlich unterschiedlich: letztes Jahr liess ich es aufgrund der Liaison und dem turbulenten Ende mit meiner Arbeitskollegin P. ausfallen - diesmal dachte ich mir, komme was wolle - ich fühle mich gut ...
Natürlich war es für P. eine Herausforderung - sie nahm zwar daran teil, aber sie gratulierte nicht und sie brauchte einige Zeit, um sich mit der Situation zurecht zu finden. Ihre (scheinbar) verbündete Kollegin T. (das Arbeitstier, 40 kg Kampfgewicht) kam erst gar nicht bzw. gratulierte auch nicht, nur der überwiegend männliche Rest hielt die Konvention ein.
Überraschenderweise gratulierte eine Teilzeitsekretärin, die ich mir gegenüber eher skeptisch einstufte, sehr nett mit Wangenküsschen bzw. eine junge Studentin (gebürtige Ungarin, die gerade ihre Diplomarbeit schreibt) - die ich zunächst gar nicht einlud, sondern sie spontan bat, daran teilzunehmen - verströmte eine Freundlichkeit, die ich fast nicht ertrug, worauf es ein für mich doch insgesamt positives Ergebnis brachte.
Ich scheine der gutmütige, (leicht) verschlampte Kollege zu sein, der zwar die Umgebung öfters zum Kopfschütteln bringt und auch irgendwie "ausserhalb" steht, aber insgesamt werde ich nicht so abgelehnt, wie ich es mir manchmal vorstelle.
Eigentlich komme ich mit den meisten Menschen gut zurecht - die Radikalität bzw. das schizo-ähnliche Verhalten von P. wäre auch ein Sonderfall in meinem Leben - aber ich bin da skeptisch - ich kann fast nicht mehr zwischen mir und meiner Umwelt unterscheiden - irgendwie muss dies auch was mit mir zu tun haben ...