Montag, 19. März 2007
Familienausflug !
Die Vorgeschichte: irgendwie bekam ich mit, dass die österreichischen Bundesbahnen eine Aktion laufen hatte, in der man um 11 Euro einen ganzen Samstag pauschal alle Züge der ÖBB benutzen durfte. Das versprach also ein Tag wie in alten Interrail-Zeiten - herrlich (?).
Fehlte nurmehr das Reiseziel: erster Gedanke war das Salzkammergut - genauer gesagt Hallstatt, da ich noch nie dort war und die Hallstattkultur und deren Totenkult einzigartig ist.
Voraussetzung wäre gewesen, dass wir einen Zug um ca. 8 Uhr morgens bekommen hätten, damit sich das Ganze auch zeitlich ausgeht. Hat nicht geklappt - meine Frau schnappte rechtzeitig eine Erkältung auf und ich selbst ziehe einen stressfreien Start einem ehrgeizigen Ziel vor, das schafft zumindest eine angenehme Reiseatmospäre.
Kurz und gut, wir entschieden uns für die alten Eisenstrassenstädte Enns und Steyr - das war insofern machbar, da wir erst den Zug um 10.30 schafften.
Von angenehmer Reiseatmosphäre war dann doch nicht allzuviel vorhanden, da dieser Tag einige Missgeschicke brachte, die zwangsläufig passieren, wenn man ungeübter Bahnfahrer ist und auch der Wettergott uns nicht wohlgesonnen war.
Der Anfang war noch relativ gut, wenn man davon absieht, dass Gemahlin R. bei solchen Anlässen hypernervös ist und bestimmten Ideen (zwanghaft) nachgehen muss:
- wo finde ich das Abteil mit denwenigsten Leuten ?
- kann man sich in ein Abteil setzen, wo zwar Sitze reserviert sind, darin sich aber fast niemand befindet ?
So konnten wir für Enns (immerhin die älteste Stadt Österreichs) nurmehr eine geringe Zeit aufwenden, um den Hauptplatz zu besichtigen. Nachteilig war, dass der Bahnhof nicht gerade im Zentrum war und um dorthin zu gelangen, musste man ca. 20 Minuten gehen. Es blieben also 20 Minuten für den Hauptplatz, der ein bisschen an die Hauptplätze von böhmischen Städten weiter nördlich erinnert.

Ab dann begann das Fiasko (oder der Höhepunkt - je nachdem, wie man will):
Im Zug von Enns Richtung Osten sassen wir neben zwei betrunkenen minderjährigen Mädchen, die dann bei der nächsten Station (st. Valentin) den Waggon verliessen. Dafür kam eine Horde (wahrscheinlich ebenso ziemlich betrunken - Samstag Abend) Burschen, die lauthals herumlärmten. Offensichtlich sind sie den zwei Mädchen begegnet.
Lt. Fahrplanrecherchen (bzw. meiner irrigen Annahme) hätte der Zug bis nach Amstetten fahren sollen. Hat er nicht - dafür fuhr er wieder zurück nach Steyr - mit der Horde betrunkener Burschen. Als mir das dämmerte, waren wir fast schon in Steyr. Unter lautstarken Protesten meiner Gemahlin stiegen wir bei der nächsten Station aus.
Nämlich in:
Dort wieder eine halbe Stunde warten (o what a Interrail-Feeling). Dafür mussten wir beim Umsteigen in St.Valentin nicht mehr lange warten und wir waren schon um 21.30 uhr in Wien - nur eine Stunde länger als wir dachten.
Jedenfalls geht der Tag in die ChaosTage ein.